Sommer - Weissmies-Überschreitung

Am Sonntag, den 2. Juli 2023 brachen wir zu fünft um 07:00 Uhr in Ebingen nach Richtung Österreich auf. Ziel für das verlängerte Wochenende: Einfache Hochtouren im Silvretta. Als mögliche Gipfel standen zur Auswahl: Piz Buin (3.312m, WS), Silvrettahorn (3.244m, WS-) oder Dreiländerspitze (3.197m, WS+). Die Wettervorhersage für die kommenden drei Tage war hervorragend und wir waren alle hochmotiviert. Die Tour fand direkt in Verlängerung zum DAV Eiskurs auf der Wiesbadener Hütte statt und so konnten wir uns am Sonntagnachmittag dort mit Michael treffen, der unser Team vervollständigte.

 

Den Sonntagmittag nutzten wir, um Ausbildungsinhalte zu wiederholen. Im Fokus standen behelfsmäßige Bergrettung, Spaltenrettung sowie das Gehen und Klettern mit Steigeisen im Fels.

 

Noch vor den meisten Gleichgesinnten ging es am Montag um 06:35 Uhr los Richtung Piz Buin. Die Schneeauflage auf dem Ochsentaler Gletscher war hervorragend. Spalten waren kaum sichtbar und so konnten wir in 6er-Seilschaft zügig Richtung Buin-Lücke aufsteigen. Über die Westflanke ging es in leichter Kletterei (II) in zwei 3er Seilschaften Richtung Gipfel.

Dort konnten wir bei bestem Wetter das grandiose Panorama und den Blick auf die angrenzenden Silvrettagipfel genießen. Nach etwas Stau an den Schlüsselstellen, durch aufsteigende Seilschaften, ging es zügig Richtung Wiesbadener Hütte zurück.

 

Für den kommenden Tag war wieder das Wetter auf unserer Seite und so machten wir uns um 06:45 Uhr auf den Weg, die Dreiländerspitze zu besteigen. Über den Vermuntgletscher ging es in zwei 3er Seilschaften in Richtung obere Ochsenscharte, wo wir nach Westen querten. Nach einem kurzen, aber steilen Anstieg gelangten wir auf den Westgrat. Diesem folgten wir in leichter Kletterei (Schlüsselstelle, III-) bis zum Vorgipfel, von wo aus wir über einen ausgesetzten Übergang, den wir gesichert haben, zum Gipfel gelangten. Da der Gipfel der Dreiländerspitze sehr wenig Platz bietet, ging es nach kurzem Aufenthalt wieder den Aufstiegsweg zurück. Am Gletscherende gab es dann eine ordentliche Pause, bevor es wieder Richtung Wiesbadener Hütte ging. Dort packten wir unser restliches Gepäck ein und stiegen anschließend vollständig zur Bielerhöhe ab. Im Abstieg konnten wir auf drei super Tage zurückblicken, die hielten, was sie versprochen hatten!