Erster Tag, Dienstag:
Früh am Morgen starteten 12 Teilnehmer in einem Kleinbus und einem PKW, die Räder auf dem sektionseigenen Fahrradträger, in Richtung Bernau am Chiemsee. Nach Ankunft am Nachmittag wurden die Räder rasch abgeladen und die Radtour startete bei sonnigem Wetter und angenehmen Temperaturen in Richtung Seiser Hof, einem idyllisch gelegenen Gasthof auf einer Anhöhe. Dort oben angekommen wurden wir mit einem phantastischen Weitblick auf den Chiemsee und den Chiemgau belohnt.
Renate Methner, eine Rad- und Wanderfreundin, hat uns dort oben in Empfang genommen und begrüßt. Sie hat zwischenzeitlich ihre neue Heimat am Chiemsee gefunden.
Die Rückfahrt zum Hotel führte uns über Aschau, einem beschaulichen Ort am Fuße der Kampenwand. Im Ortskern besichtigten wir die Kirche. Besonders beeindruckend waren die vielen Deckengemälde. Insgesamt ist diese Kirche ein außergewöhnliches Bauwerk mit mehreren Veränderungen aus verschiedenen Zeitepochen.
Radtour am Mittwoch:
Am zweiten Tag ging die Radtour um den Chiemsee. Sie führte zunächst durch das Naturschutzgebiet „Hacken und Rottauer Filz“ und weiter auf Radwegen nahe am See entlang über Chieming nach Seebruck und zum Kloster Seeon, das heute als Kultur- und Bildungszentrum geführt wird. Bei einem Spaziergang zum Seeonsee konnten wir die Schönheit dieses Ortes und der Landschaft eindrucksvoll genießen.
Während der Fahrt konnten wir immer wieder den Blick auf die wunderschöne Bergkette der Chiemgauer Alpen werfen. Gegen Ende der Chiemsee-Umrundung kamen wir nach Rimsting, dem Wohnort von Renate. Ihrer Einladung zu einem Besuch folgten wir gerne und auf ihrer Terrasse genossen wir den wunderschönen Blick in Richtung Kampenwand. Des Weiteren überraschte uns Wolfgang Brandner, der Ehemann von Renate und über Albstadt hinaus bekannte Künstler und Pianist, mit virtuos vorgetragenem Klavierspiel. Fasziniert und beeindruckt von der Musik und der schönen Gegend machten wir uns auf den Rückweg zum Hotel.
Regen am dritten Tag - Donnerstag:
Es regnete schon beim Aufstehen und ans Radfahren war nicht zu denken. Nach dem Frühstück beschlossen wir, die Inseln des Chiemsees zu besuchen. Von Prien aus fuhren wir mit dem Schiff zur Herreninsel. Im Schloss Herrenchiemsee beteiligten wir uns an einer sehr interessanten Schlossführung. Das Märchenschloss von König Ludwig II ist ein Abbild von Schloss Versailles und sollte ein Denkmal für den verehrten Sonnenkönig König Ludwig XIV. von Frankreich werden, eine lohnende Sehenswürdigkeit.
Im Anschluss an Schloss Herrenchiemsee ging es weiter mit dem Schiff zu Frauenchiemsee. Diese kleine Insel mit ca 15,5 ha kann man nur zu Fuß erkunden. Wir staunten über die 1000-jährige Linde und das, die Insel prägende Kloster Frauenwelt mit der dazu gehörenden Kirche, die der seligen Irmengard, der Schutzpatronin des Chiemgau, geweiht ist. Vor der Rückfahrt zum Hotel wurde in der Klosterschänke noch eingekehrt. Alle Beteiligten waren trotz des anhaltenden Regens froh gelaunt.
Weiterhin Regen am vierten Tag - Freitag:
Es regnete immer noch, sodass wir auch an diesem Tag nicht die geplante Radtour machen konnten. Über das Ersatzprogramm gab es zwei Interessengruppen: die Wanderer und Kulturinteressierten.
Die Wanderer: Anneliese, Renate, Rainer und Richard starteten bei strömendem Regen und berichteten anschließend: „Zu Viert haben wir uns zu einer kleinen Wanderung von ca. 10 im vom Hotel Farbinger Hof über die Höfewege und Saliner Treppe zur Seiser Alm aufgemacht. Pünktlich zum MIttagessen haben wir dort vorzüglich gegessen. Trotz des Regens konnten wir den Chiemsee immer wieder durch die bizarren mystischen Regenwolken erkennen. Weiter mit Regenschirm bewaffnet, ging es wieder über Wald- und Höfewege und den Aussichtspunkt Wasserturm Bergheim und Reifenberg zurück. Unsere Wanderung endete um 15 Uhr.“
Die Kulturinteressierten – Albert, Conny, Eberhard, Edelgard, Frieder, Herbert, Renate, Roland, - fuhren mit Bus und Bahn nach Rosenheim. Nach Ankunft buchten wir eine Stadtführung für den Nachmittag. Die Zeit bis dahin nutzten wir zum Mittagessen im bayrischen Wirtshaus “Zum Johann Auer”
Am Nachmittag nahmen wir an der öffentlichen Stadtführung teil und erkundeten dabei die Parks, Plätze und Hinterhöfe mancher Bürgerhäuser von Rosenheim. Der Max-Josef- Platz, heute historischer Marktplatz der Stadt Rosenheim, ist umgeben von stattlichen Patrizierhäusern, die teilweise aus dem 14. Jahrhundert stammen. Erwähnenswert ist auch das Rosenheimer Herbstfest, es ist das größte Volksfest von Südost-Oberbayern und mit jährlich 1 Mio. Besuchern das viertgrößte Volksfest in Bayern. Ohne Reservierung gabs keinen Platz. Deshalb haben wir zum Abschluss des Tages in Rosenheim in der Brauereigaststätte Flötzinger unser Abendessen eingenommen.
Nach der Rückkehr im Hotel waren beide Gruppen wieder zusammen. Bei dieser Gelegenheit dankte Richard Kulmus im Auftrag aller Teilnehmer*innen unserem Tourenleiter Friedrich Mayer, der diese Tour wieder einmal gut plante, organisierte und auch durchführte. Alle waren sich einig, es waren trotz des schlechten Wetters schöne Tage mit einigen kulturellen Höhepunkten. Für das Wetter kann Gott sei Dank niemand etwas.
Fünfter Tag - Samstag: Heimfahrt
Es regnete immer noch. Deshalb mussten wir im strömenden Regen die Räder auf den Anhänger laden. Bei der Heimfahrt ließ der Regen erst ab Biberach nach. Trotz des schlechten Wetters waren sich alle einig, dass man im kommenden Jahr wieder eine Radwoche machen möchte.
26.09.2024
Edelgard Lay