Ausbildung - Alpiner Grundkurs

Alpiner Grundkurs (02. - 05.06.)

Nach gelungener Anreise ans Gepatschhaus stand am Freitagabend noch Theorie zum Thema Orientierung auf dem Programm, bevor wir uns zeitig ins Bett begaben, da am nächsten Tag gleich eine größere Tour bevorstand. Frisch gestärkt nach dem leckeren Hüttenfrühstück ging es los auf unsere selbst geplante Tour auf den naheliegenden Ochsenkopf (2944m). Bei strahlendem Sonnenschein starteten wir direkt vom Gepatschhaus über zunächst befestigte und teilweise noch beschilderte Wanderwege, bis wir schließlich nach einigen Höhenmeter zu dem ersten Orientierungspunkt und Zwischenziel, den Seelenseen, gelangten. Von dort aus ging es nun weiter abseits beschilderter Wanderwege. Das Gelände wurde entsprechend alpiner – wir lernten auf steilem Gelände zu laufen und überquerten über die letzten Höhenmeter zum Gipfel ein Schneefeld. Aufgrund der warmen Temperaturen war der Anstieg besonders anstrengend, da die noch vorhandene sehr weiche Schneedecke uns zeitweise hüfttief in den Schnee einsinken ließ. Letztendlich kamen alle aus der Gruppe nach einer wohlverdienten kurzen Brotzeitpause angestrengt, aber glücklich, am Gipfel an. Beim Rückweg machten wir noch einen Stopp am See, wo sich ein paar wenige, mutige Wander:innen eine kleine Abkühlung gönnten. Bildzensur erforderlich!

Nach Ankunft (unsere errechneten Tourdaten (Dauer der Tour, Höhenmeter, Km etc.) haben wir überraschenderweise exakt eingehalten!) vollendeten wir den ersten Tag im Gelände mit einer weiteren Theorieeinheit, so z.B. Erste-Hilfe, behelfsmäßige Bergrettung. Bei einem Hüttenabend mit Wein, Bier und gutem Essen ließen wir den Tag gemütlich ausklingen.

Am Sonntag nach dem Frühstück machten wir uns erneut auf den Weg und erreichten nach 30 Minuten den Klettergarten und den kurz dahinter liegenden Einstieg zum Holderli-Seppl Klettersteig. Wir teilten uns in drei Gruppen auf, in denen unterschiedliche Grundlagen vertieft werden sollten. Dominik führte durch den Klettersteig, der mit Klasse B eingestuft ist. Spannend, den tosenden Bach als ständigen Wegbegleiter neben und unter sich ich zu haben. Im Steig selbst erläuterte Dominik den Standplatzbau mit zusätzlicher Seilsicherung des Partners. Jochen, der am Vorabend zu uns gestoßen war, kletterte mit seiner Gruppe am Felsen Mehrseillängen, während Michael seinem Team weitere Kletterbasics an der Kletterwand vermittelte. Leider setzte um die Mittagszeit Regen ein, wodurch wir früher als erhofft den Rückweg zur Hütte antraten. Nach einer Stärkung mit Kaffee und Kuchen ging es am Nachmittag dann rund um die Hütte mit verschiedenen Abseiltechniken weiter. Nach leckerem Abendessen stand Materialkunde auf dem Programm. Michael erläuterte bspw. anhand seines umfangreichen Reservoirs an Karabinern die verschiedenen Anwendungen und Einsatzgebiete derselben. Da nach Beendigung dieses interessanten Streifzuges der Zeitpunkt der Hüttenruhe bereits erreicht war, beschlossen wir, diese geringfügig zu überziehen, wodurch die Nachtruhe bei manchen etwas kurz ausfiel.

Am letzten Tag ging es in das bereits geschlossene Skigebiet am Kaunertaler Gletscher. Aufgrund des späten Schneefalls war noch eine ordentliche Schneedecke vorhanden, die wir für unsere Übungen nutzten. Nachdem wir das Gehen im Schnee gelernt hatten, ging es in etwas steileres Gelände, an dem wir das Erstellen eines Fixpunktes mit Hilfe eines Pickels durchführten. Dieser wurde direkt bewertet und auf seine Tauglichkeit geprüft. Zum Schluss folgte der spaßigste Teil: Das Abfangen und Bremsen im Schnee in steilem Gelände. Dabei rutschten wir in verschiedensten Positionen (auf dem Rücken/Bauch, Kopf vorne/hinten) den Hang hinab, um sich dann möglichst schnell in eine vorteilhafte Lage zu drehen und abzubremsen. Nach einem kurzen Abschluss auf dem Gepatschhaus traten wir anschließend müde aber glücklich die Heimreise an.